Wandern ist eng verknüpft mit der Müngstener Brücke und eine typische Aktivität an der Brücke.
Sie wurde in einer Umgebung gebaut, die wenig erschlossen war. Die Ortschaft Müngsten und noch mehr die Brücke waren „weitab vom Schuss“ und durch die topografische Lage auch schwer zu erreichen. Wer Vorfahren im Bergischen Land hat, kennt aus Erzählungen dass sonntags regelmäßig zur Wanderung an die Brücke aufgebrochen wurde. So entstanden schon bekannte und neue Wanderwege und Höhenpfade, die die heutige Wanderlandschaft rund um die Müngstener Brücke auszeichnen und zum Wandern im Bergischen Land einladen. Hierbei bietet jede Jahreszeit ihren besonderen Reiz.
Wanderparadies Bergisches Land
Vom Rheinland und vom Ruhrgebiet aus ist das Bergische Land nur einen Katzensprung entfernt. Für Freizeitaktivität eignet es sich somit ideal für eine Tagestour. Historisch, von der Besiedelung durch den Menschen betrachtet, ist das Bergische Land vergleichsweise jung. Das liegt daran, dass das Bergische Land die erste nennenswerte Erhebung südöstlich der Nordsee darstellt. Diese üblichen Westwinde tragen das Wetter vom Meer ins Bergische. Diese Wetterlage führt zu starker Vegetation bei gleichzeitig für die Landwirtschaft schwierig nutzbarem Gelände. Daher weiß auch der Volksmund:
Der Bergische wird mit einem Regenschirm geboren
In Folge des Klimawandels gilt das seit gut 20 Jahren leider überhaupt nicht mehr. Auch das Bergische Land ist viel zu trocken, wenngleich durch den Mischwald, durch den man überall beim Wandern aufmerksam wird, die Lage noch nicht so dramatisch erscheint.
Der Stammsitz der Grafen von Berg war Düsseldorf. Das Bergische war sowas wie der Garten, der vor allem für die Jagd genutzt wurde. Dadurch ist das Bergische Land durchzogen von unzähligen dokumentierten und undokumentierten Wanderwegen und noch immer findet sich mehr Natur und Wald als Landwirtschaft und Besiedelung.
Außerdem, wer im Bergischen groß geworden ist, weiß:
Du brauchst von jedem Punkt nur 5 Minuten und stehst alleine in der Natur
Das Ziel dieser Seite soll nicht sein, Dir möglichst alle Wanderwege näher zu bringen. Hierfür gibt es zudem gute Literatur, die jedem ans Herz gelegt werden kann, dessen Herz am Erleben der Natur hängt:
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Kümmern wird uns hier lieber um Wanderwegen, von denen man direkt vom Brückenpark aus, oder zum Brückenpark hin, aufbrechen kann, also die unmittelbare Umgebung der Müngstener Brücke. Schon die ist komplex, da die Hänge von zahlreichen Wanderwegen, befestigt oder nicht, durchzogen sind.
Wandern von der Müngstener Brücke nach Schloss Burg
Im Tal entlang an der Wupper von Müngsten nach Burg! Dies ist der absolute Klassiker und auch von Ungeübten gut zu bewältigen. Hin- und Rückweg sind zusammen in etwa 10 km und die reine Wanderzeit beträgt gut 2,5 Stunden. Es ist alles bestens ausgeschildert und verlaufen kann man sich nicht, wenn man einfach nur dem Lauf der Wupper folgt.
Schloss Burg ist ein weiteres bekanntes Ziel im Bergischen Land und so verbindet diese Route gleich zwei Sehenswürdigkeiten miteinander. Die dritte Sehenswürdigkeit ist ganz sicher der Bergische Wald als solches, den es auf dieser Route wahlweise über befestigte Wege, oder teilweise wenn gewünscht auch über Stock und Stein zu erleben gilt.
Auf der Hälfte der Strecke befindet sich dann noch der Wiesenkotten, ein historischer alter Bergischer Kotten, an dem man heute Rast machen kann.
Über den Höhenweg mit Blick auf die Brücke
Sowohl auf Remscheider, wie auch auf Solinger Seite, befinden sich Wanderwege an den Hängen in verschiedenen Höhen. Wer an der Bushaltestelle des Brückenparks oder von der Napoleonsbrücke direkt in den Wald verschwindet, macht sich auf den Weg über viele Höhenmeter auf und ab die Region um die Müngstener Brücke auf einer etwas anspruchsvolleren Tour zu Wandern zu bewältigen. An verschiedenen Stellen gibt es hier immer wieder die Möglichkeit eine andere Route einzuschlagen, da sich die Wege mehrfach kreuzen und verbinden. Vom Höhenweg gelangt man auf den Solinger Klingenpfad, der wiederum am Aussichtspunkt Pavillon vorbei zum Wiesenkotten führt.
Von dort über die Wupperbrücke auf der anderen Seite kann man wieder viele unterschiedliche Wege einschlagen, die zurück zur Brücke führen. Es gibt einige Schilder auf dem Weg mit Entfernungsangaben. Die Strecke ist ab 6 km Länge in 1,5 Stunden zu bewältigen. Wer es etwas ausgedehnter haben möchte, kann auch im weiten Rund am Reinshagener Hang wandern. Zahlreiche Bachläufe säumen den Weg. Achtung: In Remscheid-Reinshagen war früher eine Galvanik angesiedelt, die verseuchten Boden zurückließ. In diesem Bereich sollte unbedingt vermieden werden, sich an irgendeinem Bachlauf zu erfrischen, da er mit Chrom verunreinigt sein könnte! Hinweisschilder weisen auf die Gefahr hin.
Vom Ehrenhain Remscheid zur Müngstener Brücke wandern
Eine von Remscheidern beliebte Wanderroute zur Müngstener Brücke ist die vom Ehrenhain aus. Die Koordinaten sind 51.16805806469139, 7.146393841298954. Hier führen auch wieder mehrere Wege zum Ziel. Man kann ganz entspannt über weite Schwünge den Remscheider Berg hinabsteigen Richtung Müngstener Brücke, oder wandert jeweils einen etwas steileren Abstieg um schneller zum Ziel zu kommen. Auf der kürzesten Route bist Du bereits nach 1,5 km an der Napoleonsbrücke angekommen. Du kannst aber auch eine lange Route wählen und gehst über Küppelstein und Westhausen und bist über Stunden unterwegs.
Beim Ehrenhain finden sich am Sportzentrum meist noch Parkplätze, wenn in Müngsten alles belegt ist, wie das beim Brückenfest schon einmal passieren kann. Faustregel: Wanderst Du über die steileren Abstiege, kommst Du am Diederichstempel heraus. Wählst Du den jeweils sanfteren Abstieg, wanderst Du an der Schwebefähre über die Wupper.